Philip Meili, Präsident CCBZ - Ausflug Camping Bad Zurzach

Manchmal spielt das Leben seltsame Streiche. Dies musste auch Cornelius Vögeli erfahren, als dieser 1856 vom Kanton Aargau eine Bewilligung erhielt, um auf dem Gebiet um Bad Zurzach nach Kohle zu bohren.
Nach vielen vergeblichen Versuchen stiess Cornelius Vögeli 1882 in einer Tiefe von 132 Metern auf eine zehn Meter dicke Steinsalzschicht. Später führte die Schweizerische Sodafabrik (Solvay) die Bohrungen weiter und stiess dabei auf heisses Wasser. Der Grundstein für den heutigen Kurund Wellnessort Bad Zurzach war gelegt.
140 Jahre später, im Jahr 2022, nicht unweit der erhaltenen Salzbohrtürme, trafen sich knapp 30 Camperinnen und Camper mit dem Ziel, mehr über diese spannende Zeit und die Bohrungen zu erfahren.
Um 13.30 Uhr besammelten sich die ersten Interessentinnen und Interessenten zu einem kleinen Apéro, welcher vom Vorstand des CCBZ offeriert wurde. Bei ausgelassenen Gesprächen und lustigen CamperAnekdoten verstrich die Zeit unheimlich schnell. Hier wurde zum Beispiel darüber gesprochen, wie schön doch der erneute Zuzug von Kindern auf dem Campingplatz sei. Das Lachen der Kinder wurde in den letzten Jahren vermisst. Jemand erzählte von seinem zweiten Hobby, dem Dudelsackspielen, und eine weitere Camperin erzählte aus ihrem Berufsalltag als Pflegerin in einem Heim für geistig und körperlich behinderte Personen. Die Kinder konnten sich die Wartezeit mit Spielen gut vertreiben und tobten lachend um uns herum.
Um 15.00 Uhr begrüsste uns Herr Vögele, welch Namenszufall, jedoch nicht verwandt mit Cornelius Vögeli, und die Bohrturmführung konnte beginnen. Die Bohrtürme stehen zu fünft in Bad Zurzach und stehen heute, wie sollte es anders sein, unter Denk
malschutz. Die Bohrtürme ragen 17 Meter in den Himmel und wurden erst in den 1970er Jahren stillgelegt. In einem dieser Bohrtürme wurde ein Museum errichtet und bei geschlossenem Museum kann man durch Fensterluken in den Bohrturm sehen. Wir jedoch begleiteten Herrn Vögele in das Innere dieses aus Holz gebauten Bohrturms. Herr Vögele erzählte uns anhand der noch voll funktionstüchtigen Maschinen mehr über die damaligen Bohrungen und die Salzgewinnung. Heute werden in diesen Salzbohrtürmen keine Bohrungen mehr vorgenommen.
In dem zum Museum umgebauten Salzbohrturm kann man jedoch heute noch die Maschinen zur Salzsolegewinnung starten und bei laufenden Maschinen sich zurückführen lassen in längst vergangene Zeiten. Unsere Camperinnen und Camper staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass wir glücklicherweise die richtige Dorfseite für unseren Campingplatz aussuchten. Das Dorf Rietheim mit seinen heute über 700 Einwohnern war über die Zurzacher Salzgewinnung nicht sehr erfreut. Durch den Abbau der Salzschicht konnte das Grundwasser in das neu geschaffene Bodengefüge eindringen und stieg unaufhörlich. Rietheim versank nun langsam im Wasser. Aus diesem Grund wird auch heute noch Grundwasser abgepumpt.
Die spannende Führung zur Salzgewinnung, den Fund von heissem Wasser und dem Beginn des Kurortes und der imposanten Maschine, welche auch heute noch tadellos funktioniert, kam langsam zu ihrem Schluss. Vor der Führung war nach der Führung und die Camperinnen und Camper konnten sich ein letztes Mal vor dem Salzbohrturm mit Fragen an Herrn Vögele wenden.
Als alle Fragen beantwortet waren, der Wissensdurst der CCBZler gestillt war, blieb dem Präsidenten nichts Weiteres mehr übrig, als sich zu verabschieden. Die Camperinnen und Camper des CCBZ erfuhren in einer stündigen Führung viel Wissenswertes über den Heimatort ihres Campingplatzes Oberfeld und mit einem grossen Applaus bedankten sie sich bei Herrn Vögele für diese spannende und lehrreiche Führung.