Willi Wohlgemuth - Mein Camper und ich

Dauer- und Saisoncamper schonen die Umwelt, die Treib hausgasEmissionen (THG) sind bei der Herstellung und Entsorgung eines Wohnmobils etwa dreimal höher als bei einem Wohnwagen.
Je nach Jahresfahrleistung und Anzahl Über nachtungen kommen bei einem Wohnmobil nochmals viele THG-Emissionen dazu. Bei einem standortfesten Wohnwagen kommen jedoch nur noch die THG-Emissionen von Grill, Kochherd und Heizung hinzu.
Bereits meine Eltern waren mit uns fünf Kindern Saisoncamper in Auslikon mitten im Naturschutzgebiet am Pfäffikersee. Da wir in einer kleinen Wohnung lebten, hatten wir die Wochenenden und die Sommerferien gerne in der Natur und am See verbracht, damals noch in einem Hauszelt. Als mein Vater sich Mitte der 1980er-Jahre einen neuen Wohnwagen kaufte, hatte ich bereits eine eigene Familie mit zwei kleinen Söhnen. Wir haben darum das Angebot von meinem Vater gerne angenommen und mit seinem alten Wohnwagen ebenfalls mit dem Campieren begonnen. So konnten auch meine eigenen Kinder das Wochenende und Ferien mit vielen anderen Kindern auf dem Campingplatz verbringen. Auch als die Söhne nicht mehr mitkamen und meine Frau und ich uns getrennt hatten, blieb ich dem Camping treu.
Leider habe ich dann meine langjährige Stelle wegen Umstrukturierungen in der Firma verloren. Mit der Abfindung konnte ich mir meinen langgehegten Wunsch erfüllen und mir zum ersten Mal einen neuen Wohnwagen kaufen: einen Adria Altea 390 PS. Über den Winter wurde er von der Adria Vertretung Mettlenbach AG in Mönchaltorf nach meinen Wünschen vorbereitet, mit Gasschnellkupplungen für das Vorzelt und einem Schutzdach und auf 12 V umgebaut, da wir in Auslikon keinen Strom haben. Dafür sind wir Solar-Pioniere mit Panel und Batterien. Zum Beginn der Saison 2009 wurde er mir nach Auslikon gebracht. Mit dem dazu passenden neuen Vorzelt und Holzboden konnte ich mit dem Aufstellen beginnen. Dank der Länge von nur 5,8 Metern profitiere ich auch vom reduzierten Tarif für kleine Wohnwagen unter 6 Metern. Als Saisoncamper ist man ja meistens sowieso vor oder im Vorzelt und nur bei sehr schlechtem Wetter oder zum Schlafen im Wohnwagen.
Mein neuer Wohnwagen hat im Bug ein quer eingebautes Bett (190 x 140 cm). Die Seitensitzgruppe könnte ebenfalls noch in ein Bett umgebaut werden, was für mich alleine nie nötig war. Er ist auch mit einer voll ausgerüsteten Küche mit einem zweiflammigem Kochherd mit Glasabdeckung, Abwaschbecken und Kühlschrank sowie einer Toilette mit einem Kassetten-WC, Brünneli und sogar einer Dusche ausgerüstet, die ich aber nie brauche, da ich dazu die Sanitäranlage auf dem Platz benütze. Auch die Küche im Wohnwagen benütze ich nur am Saisonanfang und -ende, sonst koche ich im Vorzelt oder auf meinem Gasgrill draussen.
Seit der Pensionierung 2015 kann ich öfter im Wohnwagen sein, nicht nur an den Wochenenden und in den Ferien. Deswegen bin ich auch 2016 von Bonstetten nach Mönch altorf gezogen. Dadurch muss ich nicht mehr durch den Gubristtunnel fahren und habe nur noch 15 Minuten Fahrzeit nach Auslikon.
Den Zeltklub Zürichsee-Oberland ZKZO gibt es seit 68 Jahren und mindestens so lange wird auch schon in Auslikon campiert, leider ist 2023 Schluss damit. Der Kanton Zürich erteilt keine neue Konzession mehr und der Platz muss zurückgebaut werden.